In diesem Blogpost werde ich einmal näher auf mich selbst und meine Geschichte eingehen.
Wie schon gesagt, heiße ich Laura Maria und bin 16 Jahre alt. Ich gehe in die 10.Klasse eines Gymnasiums in Sachsen-Anhalt. Ich lebe zusammen mit meiner Mutter in einer kleinen Stadt mit dörflichem Charakter und ich muss jeden Tag mit dem Bus in die Schule fahren. Zu meinem Schulalltag ist zu sagen, dass mir Schule jetzt nicht unbedingt Spaß macht (ich hoffe das wird sich in den USA ändern). Doch dank meiner Klasse, in der einige meiner sehr guten Freunde sind, ist es trotzdem erträglich.
Wo ich gerade von meinen Freunden spreche... das wird wahrscheinlich eine der verletzensten Momente, wenn ich mich von ihnen verabschieden werden muss. Sie sind Teil meines Lebens, ich sehe sie mindestens 5mal die Woche, kann mit ihnen über alles reden, doch das wird sich, sobald ich abfliege, schlagartig ändern und sehr wahrscheinlich nicht einfach sein.
Zurück zu mir. Ich bin sportlich sehr aktiv, ich spiele Tennis im Verein und mache selbstständig zu Hause auch Sport. Zu meinem Charakter... laut Lehrern bin ich eine sehr nette, aber zurückhaltende Schülerin. Laut Freunden bin ich zwar ruhig, aber aufgeschlossen, hilfsbereit, lustig und manchmal hab ich einen Schuss weg. Ich selbst schätze mich so ein, dass ich ziemlich überlegt, manchmal etwas schüchtern bin. Wenn ich eine Person noch nicht kenne, bin ich erst mal relativ reserviert und analysiere sie nur (haha). Wenn ihr mich versteht...ich muss erstmal die Lage abchecken, ob ich der Person vertrauen kann. Sobald ich merke, dass die Person ehrlich zu mir ist, bin ich es auch und werde lockerer. Danach bin ich für jeden Spaß zu haben, kann aber auch über ernste Themen sprechen, zuhören, Ratschläge geben, trösten etc. Also ich bin, wie auch meine Mutter sagt, sehr einfühlsam.
Diese schüchterne Art von mir, wird mir immer vorgehalten und so langsam hab ich es satt immer als die brave, ruhige Laura zu gelten. Ich will aus diesem Vorurteil "rausbrechen" und mir selbst und den anderen zeigen, dass ich es schaffe allein auf andere zuzugehen, offen zu sein und den Mut zu haben das durchzuziehen. Das soll sich jetzt nicht so anhören, als ob ich das Auslandsjahr als Chance nutze es den anderen zu beweisen, natürlich steckt dahinter eine viel breiter gefächerte Motivation. Was ich eigentlich damit ausdrücken wollte ist, dass ich mir von dem Auslandsjahr auch erhoffe spontaner, offener und selbstbewusster zu werden, meine ehrliche und einfühlsame Ader aber beizuhalten.
Zuhause bin ich ziemlich selbstständig, was ich auch sein muss, wenn meine Mutter in Schichten arbeiten geht und ich deshalb öfters allein bin. Gut nicht ganz allein, weil wir einen Hund haben, er heißt Francis. Der Kleine ist knappe 2 Jahre alt und der süßeste Hund den ich kenne. Jedenfalls muss ich mir oft selbst etwas zu Essen machen und sonst so Sachen, die in manchen Haushalten die Eltern erledigen, selbst organisieren und machen (Abwaschen, Putzen, Einkaufen,...). Es soll nicht so klingen, dass ich Mitleid erwarte oder in irgendeiner Hinsicht es bemitleidenswert wäre, dass ich so oft allein bin. Größtenteils genieße ich die Zeit, die ich mal allein bin. Trotzdem liebe ich meine Familie und freue mich, wenn sie da ist.
Meine Familie besteht aus meiner Mutter, meinem Vater(wohnt ca. 1,5h weit weg von mir), meinem älteren Bruder (ausgezogen) und mir. Weiterhin ist zu meiner Familie zu sagen, dass meine Mutter aus Deutschland kommt und mein Vater aus Kolumbien. Mein Vater selbst lebt zwar hier in Deutschland, seine Familie jedoch ist auf vielen Teilen der Erde verstreut (England, Spanien, USA und natürlich Kolumbien), d.h. ich sehe sie nur selten. Manche von meinen Verwandten habe ich noch nie gesehen, aber wenn ich sie sehe, ist die Begrüßung die herzlichste, die ich kenne und man fühlt sich von der ersten Sekunde an pudelwohl, auch wenn man sich fast nie sieht. Dadurch, dass mein Vater aus einem anderen Land stammt, was sich wirklich von Grund auf von Deutschland unterscheidet, habe ich schon hautnahen Kontakt mit einer anderen Kultur und Lebensstil. Was ich damit meine ist, dass ich Kolumbien, nicht wie ein Tourist von einem Hotel aus gesehen hab, sondern direkt im Geschehen, im Alltag dabei war, als ich bei meinen Verwandten dort meine Ferien verbracht habe und deshalb Kolumbien aus einem anderen Blickwinkel gesehen habe und nun das Land mit anderen Augen sehe, eine andere Verbindung dazu habe, im Gegensatz zu der Türkei, wo ich im all-inclusive Hotel den ganzen Tag am Pool liege.
Genau dieses Gefühl erhoffe ich mir auch bei dem Auslandjahr in den USA. Den Schulalltag hautnah miterleben, bei einer amerikanischen Familie wohnen und nicht in einer Parallelwelt mit Touristen herumdösen.
Hier sind noch ein paar Fotos
- Kolumbien
Kolumbien-Medellin |
Cartagena |
In der Nähe des Hafen von Cartagena |
Straßenverkehr in Kolumbien |
- meine Freunde
- mein Bester
Francis |
Sehr schön geschrieben!:)<3
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